Die GRÜNE JUGEND im Kreis Wesel reagiert auf die Berichterstattung zum gemeinsamen Antrag der Kreistagsfraktionen von CDU und GRÜNEN vom 08.09.2023, welcher in der Kreistagssitzung am 21.09.2023 mehrheitlich beschlossen wurde.
Die Kreisverwaltung wird mit dem Antrag beauftragt ein Konzept zu erarbeiten, wie bislang unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen – insbesondere Frauen – über die Struktur, die Möglichkeiten und die Wahrnehmung kommunaler Ehrenämter besser informiert werden können. Die Ausarbeitung ist dem Kreistag Anfang des Jahres 2024 vorzulegen.
Für die Grüne Jugend Kreis Wesel (GJKW) seien gerade auf kommunaler Ebene vielfältige Perspektiven in den Entscheidungsprozessen wichtig. Die Akzeptanz demokratischer Prozesse und die Sicherung des gesellschaftlichen Zusammenhalts seien zunehmend bedroht. Eine zukunftsfähige Kommunalpolitik müsse daher diverser werden und insbesondere die Sichtweisen, Erfahrungen und Kompetenzen von Frauen deutlich besser einbinden.
Dazu fordert die Sprecherin der GJKW, Clara Stockhorst, wie folgt: “Wir widersprechen explizit der Darstellung der FDP, die Aufstellung diverser Wahllisten und Fraktionen sei allein Aufgabe der Parteien. Diese Darstellung verzerrt die Intention des Antrags und worum es hier eigentlich geht. Es geht nicht darum, Parteien vorzuschreiben, wen sie aufstellen sollen oder ob sie Quoten einführen. Es geht darum die Zugangsmöglichkeiten zum lokalpolitischen Ehrenamt zu stärken. Neben einer Verbesserung der Information über Möglichkeiten im politischen Ehrenamt, müssen auch strukturelle Veränderungen angestoßen werden. Die Teilhabe von Frauen und die Akzeptanz und Attraktivität von Kommunalpolitik müssen insgesamt größer werden.”
Shirin Benazzouz, Co-Sprecherin der GJKW, ergänzt: “Lange Anfahrtswege, gerade zu Kreistagssitzungen in unserem vergleichsweise großen Flächenkreis Wesel, lange Sitzungszeiten, fehlende Betreuungsmöglichkeiten von Kindern und zu pflegenden Angehörigen, sowie Alltagssexismus und verbale Übergriffe, die Frauen in der Politik auch heute immer noch treffen machen das ehrenamtliche Engagement insbesondere für Frauen unattraktiv. Dazu gehören auch männlich dominierte Debattenkulturen. Wir freuen uns auf die Vorschläge der Verwaltung zur Verbesserung der Diversität unserer kommunalen Vertretungen und auf konstruktive Zusammenarbeit der Fraktionen und Parteien zu dem Thema, denn am Ende profitieren wir alle von der Beteiligung vielfältiger Perspektiven an politischen Prozessen.”
Die GJKW freut sich abschließend darüber, dass ihre Initiative auf der Kreismitgliederversammlung des GRÜNEN Kreisverbandes aufgenommen und von der GRÜNEN Kreistagsfraktion gemeinsam mit der CDU umgesetzt wurde. Es liege nun an der Kreisverwaltung bestehende Konzepte adäquat für den Kreis Wesel anzupassen und umzusetzen.
Für den Kreisvorstand der Grünen Jugend Kreis Wesel
Shirin Benazzouz und Clara Stockhorst